Warum Erfolge im Großspenden-Fundraising oft ausbleiben

Das Großspenden-Fundraising hat es nicht einfach. Immer wieder werden ihm Steine in den Weg geworfen, die verhindern, dass es vom Fleck kommt. Die Potenziale für große Spenden sind groß, ja teilweise riesig, doch so richtig entfalten darf sich Großspenden-Fundraising vielerorts nicht. Warum?

Fehlende Institutional Readiness verhindert Erfolge

Problematisch ist, dass es in schätzungsweise acht von zehn Fällen interne Personen und Hürden sind, die Erfolge verhindern. Erst jüngst hörten wir wieder von einer Großspenden-Fundraiserin einer mittelgroßen Organisation:

«Bis vor Kurzem hat unser Chef Arbeit nur dann als Arbeit definiert, wenn wir hier im Büro waren. Zum Glück ändert sich das gerade…»

Profis wissen: Der Erfolg im Großspenden-Fundraising ist eng damit verbunden, unterwegs zu sein, vor Ort zu sein, bei den Spenderinnen und Spendern zu sein. Die Aussage von diesem Chef? Ein klares Anzeichen für fehlende Institutional Readiness. Hier ist – zumindest eine Schlüsselfigur – überhaupt nicht auf Linie mit dem Großspenden-Fundraising. Außenstehende könnten gar meinen, dass hier jemand versucht finanzielle Spendenerfolge zu verhindern.

Die Institutional Readiness, die Fundraising-Bereitschaft einer Organisation, beinhaltet das komplexe Zusammenwirken einer Vielfalt von unterschiedlichen Komponenten inhaltlicher, struktureller und personeller Art.

Vielschichtigkeit der Institutional Readiness

Aufgrund des Umfangs und der Komplexität der Institutional Readiness haben wir dem Thema in unserem Buch «Großspenden-Fundraising – Wege zu mehr Philanthropie» einen eigenen Teil gewidmet. Wir erläutern dabei ausführlich die Bereiche, die vor allem für das Großspenden-Fundraising relevant sind:

  • überzeugender und motivierender Case for Support (Fundraising-Zielbild)
  • realistische Förderprojekte und plausibler Finanzbedarf
  • potenzielle Großspenderinnen und Großspender, also Personen, bei denen es denkbar ist, dass sie sich tatsächlich für die Organisation engagieren würden
  • engagierte Führungspersönlichkeiten innerhalb der Organisation sowie ehrenamtliche externe Führungspersönlichkeiten
  • strukturelle und personelle Voraussetzungen

Einfache Lösungen gibt es…

…leider nicht. Eine Organisation, ihre Strukturen und die Menschen darin fit fürs (Großspenden-)Fundraising zu machen, ist ein komplexer, dauerhafter und vielschichtiger Prozess. Es bedarf eines bewussten Umgangs mit internen Hürden und Herausforderungen, einen langen Atem, die konsequente Auseinandersetzung mit Knackpunkten. In einzelnen Fällen können externe Berater scheinbar „einfach” Steine aus dem Weg rollen, denn oftmals ist es (leider) wirklich so, dass die Propheten im eigenen Land nicht gehört werden.

Spielerisch und gemeinsam Knackpunkte aufdecken

Sie möchten Knackpunkte fehlender Institutional Readiness auf spielerisch Art aufdecken? Nutzen Sie dafür unser „Großspenden-Fundraising-Bullshit-Bingo”. Sobald ein/e Mitspieler/in drei Aussagen zum Großspenden-Fundraising die innerhalb Ihrer Organisation ausgesprochen wurden in einer Reihe angekreuzt hat, hat der oder diejenige gewonnen. Viel Spaß dabei!

„Der Großspenden-Fundraiser ist schon seit 6 Monate bei uns – wo bleibt die Millionen-Spende?”

„Großspenden-Fundraising kostet doch nix außer Personalkosten.”

„Die Leute sollen uns große Spenden geben und nicht mit uns über unsere Projekte diskutieren.”

„Sie als Großspenden-Fundraiserin kennen doch viele Großspender*innen, fragen Sie die doch mal!”

„Telefonieren Sie nicht so viel sondern schreiben Sie lieber viele Briefe.”

„Was? Sie haben im Spendergespräch fast nur zugehört? Haben Sie nicht von unseren Projekten erzählt?”

„Wir brauchen ausschließlich große Spenden für unser laufendes Budget. Projektspenden? Nein danke.”

„Gearbeitet wird nur hier im Büro.”

„Oh, hätte ich berichten sollen, dass wir auch große Spenden brauchen?”

Bitte schreiben Sie uns!

Welches sind Ihre größten (internen) Herausforderungen aktuell im Großspenden-Fundraising? Wo vermissen Sie die gute Institutional Readiness?

Schreiben Sie uns – gerne hier im Kommentar oder direkt per E-Mail. Danke!

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