Großspenden – Eckpfeiler des Hochschul-Fundraisings

Gerade im Hochschulbereich hat das Großspenden-Fundraising eine enorme Bedeutung. Beim Aufbau des systematischen Fundraisings macht Breiten-Fundraising hier oft wenig Sinn. Trotz Deutschland-Stipendium rangiert das Spenden für Hochschulen weiterhin relativ unten bei den Spendenpräferenzen von Einzelpersonen. Daher sollten die begrenzten personellen Ressourcen insbesondere auf die Einwerbung höherer Beträge konzentriert werden. Erfolgreiche Beispiele, dass das Großspenden-Fundraising Früchte an Hochschulen trägt, gibt es auch hierzulande. Der Fokus des Fundraisings der TU München, Vorreiter-Institution des Hochschul-Fundraisings in Deutschland, die seit dem Jahr Ende der 1990er Jahre insgesamt weit über 200 Millionen Euro hat einwerben können, lag von Anfang an auf der Einwerbung von hohen Spendenbeträgen. Die Gewinnung von Förderern für Projekte der Hochschule fußt auf der strategischen und zielgerichteten Gestaltung von Beziehungen.

Beate Eichenberg, Leiterin Hochschulförderung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, will nun ihre Hochschule darin bestärken, die systematische Gewinnung von Großspendern und Großspenderinnen zu intensivieren. Ende Juni beendete sie erfolgreich die berufsbegleitende Weiterbildung „Großspenden-Fundraiser/in“ am Major Giving Institute. Über ihre Erfahrungen mit der Weiterbildung berichtet sie in diesem Video:

Megaspenden: Ergebnis maßgeschneiderte Beziehungspflege

In den USA geht der Großteil aller Megaspenden im zwei- und dreistelligen Millionenbereich an Hochschulen. Häufig sind es Alumni, die ihrer Alma Mater etwas von ihrem wirtschaftlichen Erfolg, den sie der guten Ausbildung verdanken, zurückgeben. Ein Beispiel ist der Milliardär Michael Bloomberg, Bürgermeister von New York von 2001 bis Anfang 2014, der die Johns Hopkins University (JHU) in Baltimore im Laufe der Jahre insgesamt 1,1 Milliarden US-Dollar förderte. Seine bislang höchste Spende an die Universität belief sich auf 360 Millionen Dollar im Jahr 2013. Doch diese Beträge kommen nicht von selbst. Die Johns Hopkins University versteht es wie viele andere Hochschulen in den USA insbesondere dank zahlreicher Major Gift Officers einzelne Großspender und Großspenderinnen individuell und maßgeschneidert zu hegen, zu pflegen und um Spenden zu bitten.

Großspenden-Fundraising weiter ausbauen

Inzwischen ist die Zahl der Hochschulen, die in Deutschland Fundraising betreiben, stark gewachsen. Hochschul-Fundraising bedeutet in der Praxis in erster Linie Großspenden-Fundraising. Selbst bei der Einwerbung von Deutschlandstipendien (1.800 Euro pro Stipendien) müssen Beziehungsaufbau und -pflege maßgeschneidert werden. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es eine ganze Reihe von Beispielen für Megaspenden an Hochschulen, ob die 200 Millionen Euro des SAP-Mitbegründers Hans-Werner Hector an das Karlsruher Institut of Technologie (Universität Karlsruhe), die 70 Millionen Euro von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz an die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg, die über 100 Millionen Schweizer Franken des 2010 verstorbenen Branco Weiss an die ETH Zürich und andere mehr. Doch die personelle Ausstattung der Fundraising-Referate an hiesigen Hochschulen ist meist dürftig. Dabei ist gerade Großspenden-Fundraising ist zeitintensiv. Daher werden die Potenziale zu Gewinnung von Großspender/innen meist nur ansatzweise gehoben. Eine Fundraiserin kann lediglich eine begrenzte Anzahl von Beziehungen mit Spendern und Spenderinnen persönlich pflegen. Hinzu kommt, dass es häufig an Erfahrungen im systematischen Großspenden-Fundraising fehlt.

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